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Das Volk

Das Volk ist lediglich eine Ansammlung von Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Doch letztlich verbindet sie alle etwas miteinander und sei es auch nur der gemeinsam gewählte Wohnort oder sei es zu Zeiten der Völkerwanderung, die Suche nach einem gemeinsamen Platz. Das europäische Volk ist letztlich ein Kind der Aufklärung. Wenn das europäische Volk es schafft, die Vielfalt der unterschiedlichen Sprachen und die Vielfalt der unterschiedlichen Verhaltensweisen zu bewahren und gleichzeitig dennoch ein Volk zu sein, dann könnte es ein Vorbild sein für eine Weiterentwicklung zu einer friedlichen Koexistenz aller Völker. Das mehrere Sprachen in einem Staat existieren können zeigt das Schweizer Volk. Letztlich aber wurde in der Schweiz der kleinsten Einheit auch viel Macht gegeben bis hin zu den Steuern. Deutschland wäre dann nur noch ein Kulturareal oder Provinz innerhalb eines europäischen Volkes. Doch schaue ich mir die jüngsten Wahlerfolge der Alternative für Deutschland und anderer spaltenden Bewegungen an, scheint diese Auffassung nicht weit verbreitet zu sein. Je stärker wir aber eine Subsidarität leben und uns als ein europäisches Volk begreifen würden, desto mehr könnten wir die gemeinsame Sache pflegen. Nachdem wir trotz der beginnenden Aufklärung in Nordamerika die indigene Bevölkerung fasst ausgerottet haben und die Menschenrechte ignoriert haben und die Menschenrechte dann in der Mitte Europas Anfang bis Mitte des letzten Jahrhunderts mit Füssen getreten haben, sollte wir als europäisches Volk zu unserer Verantwortung stehen und ein „Nie wieder!“ wirklich in die Tat umsetzen. Statt Kampfdrohnen brauchen wir Investition in Bildung insbesondere auch was die unterschiedlichen Kulturen anbelangt. Es gibt eine Waffe die stärker und mächtiger ist als jede militärische Waffe der Welt und das ist die Idee. Wenn wir die nationale Brille absetzen, was wir selbst wenn wir es tun auf Grund unserer Sozialisation und unserer Sprache gar nicht können, dann erweitern wir unseren Horizont. Selbst wenn wir ein Weltbürgertum verinnerlichen würden, wären wir noch weit davon entfernt eine Menschheit zu sein, die gemeinsam die Probleme der Menschheit löst. Aber wenigstens als ein europäisches Volk aufzutreten wäre ein Ziel, was verfolgenswert ist. Doch müssten wir unsere Kinder als Europäer erziehen und es kann noch Generationen dauern bis sich ein europäisches Volk gebildet hat. Wir befinden uns erst ganz am Anfang eines Weges. Doch das zarte Pflänzchen eines europäischen Volkes wird ja schon wieder zertrampelt. Die Schuldzuweisungen der bundesrepublikanischen Berufspolitiker an Europa sind teilweise pure Heuchelei. In Wirklichkeit haben diese Eliten manches von dem, was sie in Volksreden geisseln, selbst angeleiert. Auf die Idee ACTA über den Fischereiausschuss durchzumogeln um in Bayern dann als Ilse Aigner den Volkstribun zu geben, muss einer erst mal kommen. Das Volk wird für dumm verkauft und leider lässt es das ja auch zu. Es straft keinen der Politiker für ihre Taten ab. Dreissig Prozent der Wahlberechtigten machen schließlich sechzig Prozent der Wahlvolkes. Nur ein bis zwei Prozent des Volkes sind überhaupt in Parteien organisiert und nur ein Promille ist überhaupt politisch aktiv. Von diesem Promille trifft vielleicht nur noch ein Prozent die Entscheidungen. Das Volk hat die Macht schon längst an die Elite abgegeben und glaubt den Sonntagsreden. Die Bürgergesellschaft findet schon lange nicht mehr statt.

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