Wesen einer Wahrheit und Wirklichkeit



Soweit ich weiß, spricht man im wissenschaftlichen Bereich von fünf Wahrheitstheorien. Keine der fünf Theorien sind in irgendeiner Form befriedigend. Sie stellen bezüglich der Wahrheit wenig fest und haben nicht die Klarheit wie "Eine Linie besteht aus Punkten." . "Alle Erklärung muß fort, und nur Beschreibung an ihre Stelle treten.", sagt Wittgenstein. Doch ist das vielleicht nur ein Problem der Kommunikation unter uns Menschen. Der Ausspruch "Soll ich das noch hundertmal erklären" zeigt das Problem. Die Wirklichkeit des zu Erklärenden ist vorhanden, die Wahrheit des Inhaltes, was erklärt werden muß, ist dem Erklärenden auch bekannt, doch der Erklärende merkt, daß der, dem Erklärende erklärt, es einfach nicht verstanden hat. Wenn keiner auf der Welt Schnürsenkel zubinden kann, zu behaupten, man könnte keine Schürsenkel zubinden, ist etwas voreilig. Viel naheliegender ist der Schluß, daß noch keiner der Menschheit erklärt hat, wie man Schnürsenkel zubindet. Wenn ich einem Kind erkläre, wie es die Schuhe zubinden soll und dies nur mit beschreibenden Worten tue und ihm niemals zeige, dann brauche ich eine sehr gute Beschreibung und ein sehr intelligentes Kind, wenn das was werden soll. Sicherlich hat eine perfekte Beschreibung etwa handfestes und haltbares an sich, doch langt sie in der Regel uns nicht aus. Wenn ich eine technische Beschreibung über die Bedienung eines Gerätes lese, dann geschieht es nicht selten, daß ich trotz guter Beschreibung (die leider selten ist) etwas falsch mache. Mit der Zeit gewinne ich Erfahrung mit dem Gerät und ich kann es sogar bedienen und dann stelle ich fest, daß meine Frau dieselbe Beschreibung kennt, und es trotzdem nicht bedienen kann. Interessanterweise konnte sie es dann, als ich es ihr erklärte, bedienen. War die Beschreibung deswegen schlecht? Die Beschreibung war eine von vielen möglichen Beschreibungen und ist für denjenigen, der sie nicht versteht eine nutzlose Beschreibung. Eine Erklärung geht darüberhinaus und ist für das Verstehen erforderlich.
Weil es seit Einstein mehrere Zeiten in unserer Wirklichkeit gibt, brauchen wir wohl jetzt auch unendliche Wirklichkeiten und Wahrheiten? Wozu? Warum? Vielleicht ist es zu hart für uns, wenn es nur eine Wirklichkeit gibt, andererseits messen wir unsere naturwissenschaftlichen Erkenntnisse an dieser einen Wirklichkeit. Einerseits ist diese eine Wirklichkeit unser Argument, ob etwas wahr oder unwahr ist, andererseits scheinen wir es als Argument bei der Wahrheit nicht gelten zu lassen. Das Wesen einer Wahrheit resultiert aus dieser einen Wirklichkeit.

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