
Arnold Schiller: Jahrgang 1965, geboren in München,
Mein Lebenslauf ist eine Landkarte des Systems
Ein tabellarischer Lebenslauf bildet das Leben nicht ab. Meiner erst recht nicht. Er ist keine lineare Karriereleiter, sondern eine Landkarte der modernen Arbeits- und Systemwelt. Ich habe sie von allen Seiten gesehen: von oben, von unten und von innen.
Ich war in allen Lagern. Das macht mich zum unbestechlichen Chronisten.
Ich kenne die Welt der Millionenverträge aus der Telekommunikationsbranche der 90er, aber auch die der High-Stress-Callcenter, in denen Menschen zu Rädchen in der Maschine degradiert werden. Ich habe in kommunalen Behörden die Trägheit des Apparats erlebt und in politischen Bewegungen gesehen, wie schwer sich dieser Apparat ändern lässt.
Meine Stationen – vom Handwerk über die Bundeswehr bis zur IT und zum politischen Aktivismus – sind keine Bruchstücke, sondern Puzzleteile ein und derselben Beobachtung: Überall dort, wo Systeme ihre Menschlichkeit verlieren, entstehen dieselben Muster der Entfremdung und Ineffizienz.
Meine jahrzehntelange Arbeit in der netzpolitischen Bewegung war der praktische Kampf gegen diese Entmenschlichung im Digitalen. Die Organisation von Großdemonstrationen war die Lehre in Mobilisierung und Kommunikation.
Heute schreibe ich Romane. Denn die Fiktion erlaubt es, diese gesammelten Wahrheiten zu bündeln und sie noch klarer, noch pointierter zu erzählen, als es ein Sachbuch je könnte.
In meinem Roman „Der Staatskassenraub“ fließen all diese Erfahrungen zusammen:
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Die Bürokratie-Erfahrung aus der Behörde.
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Der Druck der Kennzahlen aus dem Callcenter.
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Die Macht der Systeme aus der Politik.
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Die Suche nach der menschlichen Wahrheit – die mich durch all diese Stationen trieb.
Mein Lebenslauf ist die Quelle meiner Authentizität. Ich schreibe nicht über Systeme, die ich nur aus Büchern kenne. Ich habe in ihnen gelebt.

Es braucht Menschen wie Sie. Die Welt (der Menschen zumindest) wäre ärmer ohne. Deshalb einfach mal ein dickes DANKE!
Oh danke, für das Danke!